Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Münster

Erfahrungsbericht mit der Persönlichkeitsdiagnostik nach der PSI-Theorie

Studierende der KatHO NRW Münster im Fachbereich Heilpädagogik B.A.

Im Rahmen eines Lehrauftrages für Supervision im Fachbereich Heilpädagogik biete ich den Studierenden den Diagnostiktest an.

Die Supervision ist für die Studierenden eine Pflichtveranstaltung zur Begleitung ihres Praxissemesters, das im 5. Semester stattfindet. Im Anschluss an das Praxissemester schreiben die Studierenden in der Regel ihre Bachelorarbeit. Das heißt, gegen Ende des Praxissemesters müssen die Studierenden sich bereits für ein Thema für ihre Arbeit entscheiden. Im Praxissemesters selber müssen die Studierenden neben der praktischen Erfahrung in den jeweiligen Einrichtungen auch Studienleistungen erbringen. Eine doppel- bis dreifach Belastung, zumal manche Studierende nebenbei arbeiten gehen müssen, um ihren Unterhalt zu sichern. Die supervisorische Begleitung grade in dieser Zeit ist daher sehr sinnvoll.

Erfahrungen rund um den Test und ihre Auswertung:

In fast allen Fällen erlebe ich eine Erleichterung bei den Studierenden. Mit Blick - gerade auf die Selbststeuerungskompetenzen - fühlten sich die Studierenden (in ihrer Not) gesehen und wahrgenommen. Vor allem im Bereich der Willensbahnung lagen die Kompetenzen oftmals im Entwicklungspotential. Dies nahmen die Studierenden erleichtert auf und an. Nach Besprechung der Testergebnisse gab es auch atmosphärische Änderungen während der Supervisionssitzungen. Das Vertrauen war breiter geworden und die Annahme des weiteren Vorgehens wie zum Beispiel mit dem Zürcher Ressourcenmodell ging tief. Meine These ist, dass die Auswertung des Tests und das gesehene und angenommene Verständnis hierzu beitrug. Bislang habe ich noch bei keiner Auswertung erlebt, dass ein Studierender/ eine Studierende sagte, dass die Ergebnisse in keinem Fall auf sie zuträfe. Vereinzelt fühlten sich Studierende „wie ertappt“. Doch mit Verständnis und mit der Erfahrung, dass genau daraufhin nun Entwicklung geschehen könne, sind auch diese Reaktion positiv gewendet worden.

Dass der Test und ihre Auswertung positiv angenommen werden, zeigt mir auch, dass ich „weiterempfohlen“ werde. Das auch weitere/andere Studierende auf mich zukommen, damit sie den Test machen können und Entwicklungen besprochen und angegangen werden können.

Manche Zustimmung und positive Erfahrung ging sogar so weit, dass die Studierenden vorschlugen, diesen Test generell an der Fachhochschule einzuführen.

Sie ermunterten mich, bei der Studiengangsleitung vorzusprechen. Der Test sei gut, um zu sehen, wo man stehe und wie man sich entwickeln könne. Dies wollten sie breiter aufstellen und allen Studierenden zur Verfügung stellen. Und nicht erst im 5. Semester, sondern bereits zu Beginn des Studiums, so dass man immer wieder die Möglichkeit hätte, während des ganzen Studiums anhand der Testauswertung Affekte zu regulieren.

Studierende, die zeitgleich therapeutisch begleitet wurden berichteten, dass sie die Testergebnisse auch in diesen Sitzungen besprachen und weiter bearbeiteten.

Nach wie vor ist dieser Test hilfreich, um nicht „im Nebel zu stochern“, sondern der Test bietet genauere Interventionsmöglichkeiten.


Jutta Feldmann, zertifizierter SchülerCoach

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